Zu beachtende Grundregeln für das Gelingen des Sesshins

 
Zeitplan

  • bitte halten Sie sich an den übergebenen Zeitplan;
  • seien Sie aus gegenseitiger Rücksichtsnahme pünktlich;
  • kommen Sie schon einige Minuten vorher an Ihren Platz;
  • versuchen wir, uns vertrauend dem Weg zu überlassen;
  • die Übungs-Zeit – Zen-Jou – ist für alle Teilnehmer verpflichtend.

Übungs-Raum

  • nur unbedingt erforderliche persönliche Sachen sollten in den Übungs-Raum mitgenommen werden, um nicht durch herumliegende Gegenstände unnötig vom Übungs-Vollzug abgelenkt zu werden;
  • die Schuhe werden am Eingang des Übungs-Raums ausgezogen und geordnet aufgereiht;
  • beim Betreten und Verlassen des Raumes verneigen wir uns zur Ikone hin, gehen mit gesenktem Blick zu unserem Platz, um uns auf die Übung einzustellen;
  • die vorgegebene Ausrichtung der Sitzplätze bleibt für die Tage des Übens unverändert;
  • wenn das Gong-Zeichen zum Beginn der Übung erklingt, darf der Übungs-Raum nicht mehr betreten werden;
  • bei auftretenden Schwierigkeiten ist mit der Kursleitung Rücksprache zu nehmen.

Übungs-Vollzug

  • die Übungen werden durch Zeichen geregelt;
  • die Sitzhaltung wird entsprechend korrigiert; entscheidend dafür ist die Übung des Atems im Gehen;
  • alle nehmen die Sitzhaltung ein, die sie während der angegebenen Zeit – ohne sich zu bewegen – durchzuhalten vermögen;
  • das Akzeptieren des Programms und die Entschiedenheit im Übungs-Vollzug sind unerlässlich, um auf diesem Weg voranzuschreiten;
  • innerhalb des Tages hat der Übungs-Vollzug einen ganz besonderen Stellenwert, deshalb ist jede Übung mit grosser innerer Bereitschaft und Achtsamkeit zu vollziehen;
  • eine offene Augen-Haltung, die 45 Grad nach unten gerichtet ist, bewahrt uns vor vielfältigen Zerstreuungen;
  • wir alle sind getragen in vielfältiger Hinsicht, so dass wir bereit sein müssen, ebenfalls andere mitzutragen.

Zwischenzeiten

  • auch in den Zeiten zwischen den Übungen wie Essen, Pausen, Schlafen bleiben wir in Sammlung; wir verzichten auf jede Art der Zerstreuung;
  • wir halten nicht nur das äussere Schweigen, sondern versuchen uns zugleich in eine immer tiefere innere schweigende Verfasstheit einzuüben.

Teishou – Darlegung des Weges

  • zu Beginn des Teishou verneigen sich Vortragender und Hörende stehend zueinander, um so ihre gegenseitige Achtung zum Ausdruck zu bringen; sitzend halten wir dann eine kurze Stille;
  • durch das Dargelegte wollen wir nicht in erster Linie verstandesmässig, sondern ganzheitlich angesprochen werden. Wir versuchen, ganz-daseiend zu hören; dies gelingt am besten in aufrechter Sitzhaltung.

Dokusan – Einzelgespräch

  • für das Dokusan ist eine gebührende Haltung vorausgesetzt;
  • beim Betreten und Verlassen des Raumes verneigt man sich;
  • die kurzen Gespräche geben dem Einzelnen die Möglichkeit, seine Schwierigkeiten und Fortschritte beim Übungs-Vollzug mit dem Kursleiter zur Sprache zu bringen, damit das Vorankommen auf diesem Übungs-Weg gefördert wird;
  • dieses Gesprächs-Angebot dient weder Diskussionen noch der Bestätigung missverstandener Praktiken;
  • für besondere Gesprächs-Anliegen ist dafür mit dem Kursleiter eine Zeit zu vereinbaren.

Bücher

  • während der Übungs-Tage können Bücher – diesen Übungsweg betreffend – an einigen Kursorten eingesehen werden. Äusserste Zurückhaltung beim Lesen ist jedoch für diese Tage ratsam, um den durch Übung und Verzicht ausgelösten inneren Prozess nicht zu hemmen.

Essen

  • wir beginnen alle Mahlzeiten mit einem gemeinsamen Gebet. Nach Beendigung halten wir dankend eine kurze Stille – ausgenommen hiervon ist das Frühstück, das individuell beendet werden kann;
  • die Teilnehmer bedienen sich selbst, was jedoch nicht von der Aufmerksamkeit, anderen etwas zuzureichen, dispensiert;
  • es empfiehlt sich, während der Übungs-Tage nur etwa zweidrittel des gewohnten Maßes zu essen. Tee-Trinker sitzen beim Frühstück – je nach Kursort verschieden – an einem Extra-Tisch. Die Entscheidung für Kaffee oder Tee gilt für die Dauer des Sesshins.

Gottesdienst

  • wir halten täglich Gottesdienst, bei dem wir das, was wir selbst nicht lösen können, einbringen und übergeben;
  • wer nicht am Gottesdienst teilnehmen möchte, ist angemahnt, diese Zeit übend im Zimmer zu füllen.

Weitere Punkte

  • im Übungs-Raum ist jede Art von gymnastischer Übung zu unterlassen;
  • ausserhalb der Übungs-Zeiten sind sowohl die Hände – soweit als möglich – geschlossen als auch die Augen gesenkt zu halten;
  • die Nicht-Annahme der vorgegebenen Ordnung verführt auch andere Teilnehmer und stört den rechten Übungs-Vollzug;
  • strikt untersagt ist während der Übungs-Tage jede Form der Diskussion;
  • die Übung. Hier und Jetzt in allem gegenwärtig zu sein, gilt ohne Ausnahme für das ganze Sesshin.

 

Weisung der Zen-Jou Community – return to the source of life (ZJC-rsl) 

Da es für uns alle gilt, die uns gegebene Lebens-Zeit nicht zu veruntreuen, sondern der uns je aufgetragenen Verantwortung einsichtig zu werden, ist Übung und Verzicht der Weg, dass die hierfür notwendige innere Haltung ausreift, um unser Verwiesen-sein, anstatt zu negieren, zu bejahen.




Pater Gebhard Kohler

      Diese Kursregeln können Sie hier  downloaden (PDF, 21 KB)